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Weiterbildung Validation nach Feil


Einführungskurs vom 21. und 28. November und 12. Dezember 2008.
Auszug aus dem Bericht der Gutknecht-Siedlung, Januar 2009
 
Von Esther Bühler und Ursula Gut, Teilnehmerinnen
 
Validation ist eine Kommunikationsform für sehr alte desorientierte Menschen. Naomie Feil hat diese Kommunikationsform entwickelt.
 
Der Kurs findet in der Gutknecht-Stiftung im Mehrzweckraum statt. Die 13 Teilnehmerinnen kommen aus der WG Waisenhausstrasse, WG Postgässli, der Pflegeabteilung und der Hauswirtschaft.
 
Die Validationsteacherin heisst Mariann Zulauf. Sie ist eine sehr kompetente, engagierte, fröhliche und aufgestellte Persönlichkeit.
Mit den Kurszielen vor Augen gehen wir an die Arbeit.
 
Als erstes lernen wir die Validationsprinzipien kennen, welche Werkzeuge für ein neues Verständnis für sehr alte, desorientierte Menschen sind. Sie helfen mir, den desorientierten Menschen an meiner Seite in einem anderen Licht zu sehen und den besten Weg zur Kommunikation zu wählen.


Einige Ziele der Validation sind:

  • Stress reduzieren wie z.B. schreien, auf- und abgehen, Aggression sinkt, Angst verringert sich
  • Gesteigertes verbales und nonverbales Ausdrucksvermögen
  • Lösen der unausgetragenen Konflikte aus der Vergangenheit
  • Rechtfertigung des gelebten Lebens
  • Grösseres Selbstwertgefühl


Die wichtigsten Eigenschaften für eine Validationsanwenderin ist die Empathie. Empathie ist die Fähigkeit «in den Schuhen des anderen zu gehen», soweit wie nur möglich nachzuerleben, wie sie oder er sich fühlt, nachvollziehen, welche Erfahrungen die Person gerade macht, wo sich der andere Mensch mit seinen Gedanken und Gefühlen gerade befindet. Empathie ist das wertvollste Geschenk, das ein Mensch einem anderen machen kann.
 

Wir unterscheiden vier Phasen der Validation:

  • Phase 1: mangelhaft, unglücklich orientiert
  • Phase 2: Zeitverwirrt
  • Phase 3: sich wiederholende Bewegungen
  • Phase 4: Vegetieren


Zu jeder Phase gehören verschiedene Techniken.

Bevor ich eine Validationsbegegnung habe, muss ich mich zentrieren. Zentrieren heiss: sich selbst bereit machen, um für den alten desorientierten Menschen offen zu sein. Validationstechniken können unter Umständen keinen Erfolg zeigen, wenn man noch zu sehr mit seinen eigenen Gefühlen beschäftigt ist. Nur wenn ich meine eigenen Gefühle ausgeklammert habe, kann ich für die anderen offen sein.
 
Auch die Eigenerfahrung durfte nicht fehlen. In Gruppen bereiteten wir eine Validationsbegegnung eines uns bekannten Bewohners vor und zeigten sie den anderen. Die anderen beobachten, kommentieren, korrigieren und machen Mut zum wieterüben.
 
Unser Wunsch ist es, durch die Validation besser mit unseren Bewohnern zu kommunizieren und sie immer besser zu verstehen.